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BaldMan's Mojo

Fender Partscaster - Candy Apple Red

Christian gab mit diesen Fender Body mit Allparts Hals und Fender Tremolo. Hals montieren, Knochensattel und der Tremoloblock war aus Zinkdruckguss.

Bestandsaufnahme

Vom genannten abgesehen ergab die Bestandsaufnahme noch folgendes:

  1.  Ein Lackabplatzer unterhalb des Halses. Ein Klopftest ergab, dass der Lack da komplett lose war. Er hielt nur noch durch die Dicke der Lackschicht.
  2. Verlängertes Massekabel im Federfach

Body

Der Lackabplatzer wurde vorsichtig mit einem Skalpell vom Body weggebogen und in den Spalt dünnflüssiger Sekundenkleber geträufelt. Festgedrückt, Kleber weggewischt und fertig. Sitzt wieder fest.

Das Tremolo erhielt einen Messingblock. Ersatzblöcke sind mittlerweile für alle gängigen Tremolos lieferbar. Nur die Suche dauert wg. der Maße etwas.

Hier war wohl mal was falsch verstanden worden. Fender bohrt im allgemeinen durch den Body und in den Hals in einem Arbeitsgang. Deshalb schneidet die Schraube sowohl im Body, als auch im Hals. Das hat aber nicht mit dem Klang o.ä. zu tun . Es spart lediglich einen Schritt in der Fertigung. Diese Methode kann sogar kontraproduktiv sein. Wird Hals und Body beim Verschrauben nicht fest verpresst, gibt es einen Luftspalt. Deshalb wird bei den meisten Gitarren mit Schraubhals die Korpusbohrung etwas größer als der Außendurchmesser der Schraube ausgeführt. Außerdem erleichtert das das Ausrichten des Halses.

Hier hatte jemand Zahnstocher in die Bohrung gesteckt um sie enger zu machen. Das kann man da machen, wo die Schraube in einem ausgelatschten Loch halten soll, aber nicht bei einer Durchgangsbohrung. Dort kann die Schraube abgelenkt werden und läuft schief. Das war hier passiert. Also den Mist entfernt.

Hals

Im Halsfuss eine Fehlbohrung verdübelt. Die war nicht sehr tief und evtl. vom der schiefen Schraube. Verdübeln war aber notwendig, damit die Schraube im "richtigen" Loch auf richtig fasst und nicht die dünne Wand zwischen richtiger Bohrung und Fehlbohrung bricht.

Der Sattel war das Übliche. Erstmal die Sattelnut gerenigt und den Boden plan gefeilt. Anders als bei Original Fender ist beim Allparts Hals die Nut am Boden nicht gewölbt, sondern gerade. Dann das Übliche. Sattelrohling sägen und schleifen, auf Höhe bingen, Saitenschlitze feilen, in Form feilen, schleifen und polieren. Passte.

Setup

Saiten drauf, Halskrümmung eingestellt. Ich hasse Einstellmuttern am Halsfuss - prüfen, Saitenspannung raus, Hals abschrauben, nachstellen, Hals wieder drauf schrauben, stimmen, prüfen... usw.. Den Hals hatte ich 9 mal runter. Saitenlage eingestellt und ... - E-, A- und D-Saite schnarren auf allen Bünden. Offen gespielt alles ok. Lag also nicht am Sattel. An den Bünden lag's auch nicht. Alles mit dem Fretrocker geprüft. Keine Hochstände. War ja eigentlich auch logisch. Fast neuer Allparts Hals.

Fehler gefunden (hat nur ewig gedauert). Irgendwie hat der Hals einen leichten Schuss. Wahrscheinlich hatte der Vorbesitzer in deshalb wieder verkauft.

Der Hals hat einen 2-Wege-Halsstab. Beim Prüfen der Halskrümmung sah alles ok aus. 0.006" Relief am 7. Bund. Aber wieso schepperte es bei der E-Saite auf dem gesamten Hals? Der Hals hatte einen Backbow - er bog sich also zurück.

Und wieso stimmte dann das Relief? Der Halsstab bewegte den Hals nicht gleichmässig. Das kann in seltenen Fällen passieren, wenn die Dichte des Holzes unterschiedlich ist. Der Hals krümmt sich dann nicht gleichmässig. Mit dem bloßen Auge ist das nicht zu kennen. Nur mit nachmessen (Lineal und Fühlerlehren). Wir reden hier von Toleranzen von Zehntelmillimetern.

Mit diesem Wissen liess sich der Hals einstellen. Die E-Saite allerdings etwas höher als sonst (ca. 0.5 mm), damit sie nicht schepperte.

Beim Einstellen fiel auf, das an einem Saitenreiter jemand mal eine der beiden Madenschrauben schief reingewürgt hatte. Gewinde gerade nachgeschnitten - dann hat es wieder gepasst.

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