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BaldMan's Mojo

Fender Mexico Jazzmaster - mal wieder Mexico

Max kam mit seiner Jazzmaster zu mir, weil er sie nicht eingestellt bekam. Es schepperte.

Bestandsaufnahme

Der Sattel war Mist. Scharfkantig, anlackiert und Plastik. Und die Höhe passte auch nicht. Dafür waren die Saitenschlitze schräg. Später stellte sich auch noch heraus, dass das Griffbrett total rau war (garantiert keine Hornhaut an den Fingern) und die Bundenden schlech entgratet waren.

Ursache für's Scheppern war auch klar. Sattel zu niedrig (dadurch scheppert es auf den unteren Lagen) und Halskrümmung zu stark (dadurch scheppert es oben).

Reparatur

Erstmal mit Stahlwolle 0000 dem Griffbrett zu Glätte verholfen und neu mit Livos Arven Politur (mein liebstes Öl) eingelassen. Dann die Bundenden entgratet und poliert. Danach wurden die Bünde noch überpoliert.

Und dann kam der Sattel. Rohling gesägt, weine Seite plan geschliffen und dann ab durch den Dickenschleifer. Ok - 2 Versuche. Beim ersten war ich beim letzten Nachstellen etwas zu großzügig und das Ding war zu dünn. Die Feinarbeit kam dann auf dem Schleifbrett. Als die Dicke passte bekamder Rohling auf der Unterseite den richtigen Radius. Fast alle fräsen den Schlitz und verrunden das Griffbrett dann. Fender macht es anders rum. Also folgt der Sattel auf der Unterseite dem Griffbrettradius.

Länge angepasst und vorläufige Höhe geschliffen. Dann war der Rohling bereit für die Saitenschlitze. Feilen, Form geben, polieren und einbauen. Fertig.

Setup

Die Jazzmaster gilt als schwierig einzustellen und das stimmt. Das Ding hat eine Rocker Bridge. Die ist nicht fest, sondern kippelt um die Längenänderungen durch das Vibrato auszugleichen. Die muss man zum Einstellen der Oktavreinheit in Mittelposition bringen. Scheißkonstruktion.
 
Beim Einstellen zeigte sich mal wieder der typische Mist mit Made in Mexico. Die Halsstabmutter war Zoll (3/16"), die Inbusschrauben für das Vibrato waren metrisch (1,5 mm) und die Schrauben am Vibrato waren M3. Munter gemischt.
 
Zuerstmal die Halskrümmung eingestellt. Die war zu groß (0.018" (Inch). Soll ist lt. Fender 0.012" (oder flacher)). Das ging problemfrei. Die Mutter war wunderbar beweglich.
 
Anmerkung:
Der Halsstab ist nicht zum einstellen Saitenlage. Viele Gitarristen verstehen das falsch.
 
Die Saitenlage war zu niedrig. Das liess sich aber stressfrei einstellen. Die Einstellung war der Oktavreinheit war hingegen nervig. Die Schrauben für E-, A- und G-Saite waren mehrere Millimeter kürzer als die der oberen Saiten. Die Schraube für die E-Saite musste ersetzt werden. Das Mistding verlor einfach den Kontakt zum Saitenreiter. Kam 'ne längere rein und der Drops war gelutscht.
 
Schliesslich passte alles und das Ding war fertig.
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