Eine Scheibe für die Halstasche - Korrektur des Halswinkels bei der E-Gitarre

Zuerst mal:

Wenn die Saitenlage zu hoch ist wird das nicht mit dem Halsstab ausgeglichen

Der ist für was anderes da. Ist die Halskrümmung korrekt eingestellt und die Saitenlage zu hoch, wird zunächst versucht, das an der Brücke einzustellen. Geht das nicht, braucht man eine Scheibe (engl. Shim) in der Halstasche. Stimmt der Winkel der Halstasche reicht ein passendes Stück Furnier um das auszugleichen.

Ich bekomme von einem befreundeten Tabakwarenhändler immer die Einlageblätter aus Zigarrenkisten (0,2 - 1,5mm) aus Cedro (Westinidische Zedrele). Cedro ist nicht Zeder (Nadelbaum), sondern ein Laubbaum  aus der Familie der Mahagonigewächse.

Meist stimmt aber der Winkel nicht. Die übliche Vorgehensweise ist abschrauben, einen Furnierstreifen unterlegen, zusammenbauen und prüfen. Üblicherweise macht man das mehrmals. Das Material für die Scheibe sollte nicht zu weich sein (ich habe da schon Pappe gesehen), damit es sich nicht zusammendrückt.

Das sieht dann sinnbildlich so aus:

Man sieht, dass der Hals nicht flächig aufliegt. Die Saitenlage ist zwar ok, aber da der hals nur auf zwei Kanten aufliegt, kann sich das verändern und es ist schlecht für das Sustain. Ich bevorzuge eine keilförmige Scheibe. Die gibt es vorgefertigt bei Stewmac (teuer) oder man schleift sie selber.

Um nicht zuviel rum zu experementieren, mache ich folgendes:

• Mit gestimmten Saiten Höhe Korpus Griffbrettoberkante am Ende des Halses messen
• Die den Pickups näher liegenden Halsbefestigungsschrauben ein Stück rausdrehen und die anderen beiden geringfügig lockern
• In Spielposition den Hals auf sich zu ziehen und den Abstand erneut messen, wenn die Saitenlage ok aussieht.
• Die Differenz der beiden Messungen ist der Ausgangswert für die Stärke der Scheibe.