Entrosten von Schrauben und Pickups (Polstücke)
Schrauben
Verchromte oder vernickelte Schrauben lassen sich nicht vernünftig entrosten. Hier hilft nur austauschen. Anders sieht das mit schwarzen Schrauben aus. Diese sind meist lackiert oder brüniert. Neu brünieren lohnst sich meist nicht, da die benötigten Chemikalien ziemlich teuer sind. Anders sieht das bei lackierten Schrauben aus.
Die Schrauben werden einfach über Nacht in Zitronensäure eingelegt. Ich verwende hierzu keine fertige flüssige Zitronensäure, da diese zwar zum Entkalken der Kaffeemaschine reicht, aber für Rost nicht konzentriert genug ist.
Zitronensäurepulver in kochendem Wasser auflösen und nach dem Erkalten durch ein Stück Küchenrolle gießen, um die nicht aufgelösten Kristalle herauszufiltern. Dann die Schrauben über Nacht drin einlegen, mit Wasser abspülen und trocknen. Ggf. mit einem Dremel (Drahtbürste) nacharbeiten (Gewinde). Kurz mit der Sprühdose rüber und fertig.
Pickups (Polstücke)
Die Polstücke müssen etwas über den Spulenkörper rausstehen, damit man nicht den Spulenkörper beschädigt.. Bei Single Coils stehen die Polstücke normalerweise immer etwas raus, da die eine Kappe haben. Bei Humbuckern muss dieser meist zerlegt werden. Hat man Spulen mit Schrauben, kann man die einfach ein Stück rausschrauben.
Vorsicht bei Kappen. Die müssen abgelötet und später wieder angelötet werden.
Ein 30-Watt Lötkolben ist dafür ebenso ungeeignet wie das 150 Watt Teil aus Opa's Werkstatt.
Man braucht eine regelbare Lötstation.
Vorgehensweise:
- Unterlage anfertigen (damit man Luft zum rausdrücken hat). Die sollte mindesten so dick sein, wie die Bestigung des Humbuckers hoch ist, damit man sie beim Zurückdrücken der Polstücke als Unterlage verwenden kann.
- Humbucker aufschrauben. Vorsicht mit den Kabel. Beschädigung wird fummelige Reparatur.
- Humbucher auf die Unterlage und Polstücke etwas rausdrücken.
- Ggf. abgekrümeltes Wachs entfernen.
- Mit dem Dremel (Drahtbürste) entrosten. Unbedingt Schutzbrille tragen. Drahtstückchen der Bürste im Auge sind ätzend.
- Feines Schleifpapier (min. 320) auf eine Leiste kleben und die Polstücke vorsichtig schleifen.
- Schleifstaub absaugen. Der sammelt sich als Kranz am Ende des Polstücks.
- Polieren mit dem Dremel. Unbedingt feste Polierpaste (Wachsbasis) verwenden. Flüssige oder pastöse Polierpasten wie Autosol setzen sich in jede Ritze.
- Polierpastenreste entfernen
- Polstücke zurückdrücken
- Nochmal Polierpastenreste entfernen und Polstücke nachdrücken
- Nochmal Wachsreste entfernen. Sonst geht das Ding später nicht richtig zusammen.
- Zusammenbauen und fertig