Squier Affinity Telecaster - neue Pickups braucht die Tele
Peter schickte mir seine neue Tele zu. Der Sound der Pickups (vor allem der Halspickup) überzeugte nicht. Außerem wurde der Halspickup beim Zurückdrehen des Tonreglers zu dumpf. Der Halspickup sollte also ohne den Tonregler laufen. Einen Link auf einen passenden Schaltplan hatt er gleich mitgeschickt.
www.askzac.com/post/no-tone-on-neck-telecaster-wiring
Hier der Schaltplan:


Bestandsaufnahme
Was soll ich groß sagen? Die war neu. Die war neu und schön. An der Brücke gefiel mir aber die Position der Befestigungsschrauben nicht. Die sind zu weit vorn (bei Fender weiter hinten). Dadurch laufen die Schrauben der Saitenreiter teilweise auf den Schraubenköpfen statt auf der Brücke selber. Oktavrein einstellen kann damit hakelig werden. Dieses Manko hat die Brücke aber mit etlichen anderen gemein.
Beim Auseinanderbauen fielen noch andere Schwachpunkte auf
- Mal wieder keine Abschirmung (Kosten). Gerade bei Single Coils sollte immer eine Abschirmung vorhanden sein.
- Im E-Fach war eine Seite schön glatt gefräst, die andere war stachelig wie ein ein Fakirkissen. Überlackierte Holzfasern. Wahrscheinlich ein nicht mehr ganz scharfen Fräser.
- Schalter mit gedruckter Schaltung.
- Draht statt Litze für Masseverbindung der Brücke
Okay - der Draht lässt leichter in Position bringen als eine Litze. Beim Festschrauben der Brücke drückt er sich dann schon irgendwie hin, bzw. in den Body ein (so auch hier).
Die Pickups hatten glücklicherweise Federn und nicht Silikonschläuche. Die Dinger mag ich nicht. Die altern und irgendwann bröckeln sie weg.Aber es geht in der Produktion schneller und ist billiger.
Umbau
Die neuen Pickups waren aus China und sahen super aus. Einzelmagneten statt Barrenmagnet und Polstücken, Körper vintagemäßig aus Fiber und nicht aus Plastik. Beim originalen Bridge Pickup fehlte auch die Metallplatte auf der Unterseite. Die prägt den Klang des Pickups aber mit. Mal wieder die Kosten.
Erstmal alles auseinander gebaut. Dann wurden die "Stacheln" mit der Feile geglättet, Pickupfräsungen und E-Fach mit Rockinger Abschirmlack behandelt, 2 Massekabel in die Pickupfräsungen gelegt und die Unterseite des des Pickguards mit Abschirmfolie gemacht.
Beim Montieren der Pickups wurden die Federn wieder verwendet (bei den neuen lag Silikonschlauch bei). Nur die Schrauben des Neck Pickups waren Blödsinn. Schrauben mit glattem Schaft. Damit hätte sich der Pickup nicht hoch genug drehen lassen können. Also getauscht.
Das nächste Problemchen war die Brücke. Die hatte zwar den Massedraht in den Body gedrückt, aber troztdem kippelte die Brücke. Schraubt man sowas dann einfach fest, steht die Brücke unter Spannung und Spannung ist nie gut. Statt dessen eine Litze genommen und aufgefächert. Jetzt kippelte nichts mehr.
Als Schalter wurde (wo schon mal alles auseinander war) ein "klassischer" Schalter verbaut. Der ist einen Hauch höher als der Fernostschalter, aber wenn man die Lötösen etwas biegt passt es. Damit es keinen Kurzschluss zur Abschirmung gibt, wurde etas Panzerband ins E-Fach geklebt.
Controlplate vorverkabelt und dann das Ding eingebaut. Saiten drauf, gestimmt, gedehnt und gestimmt. Klasse Hals. Bei vielen Gitarren verstimmen sich die anderen Saiten beim stimmen. Hier nicht. Alles passte. Mordstwang. Und fertig.
