Richwood Steelstring Akustik
Als Oliver seine Fender Mexico Strat abholte brachte er gleich den nächsten Patienten mit.
Bestandsaufnahme
Die ersten Bünde wiesen Spielspuren auf, die zu beseitigen waren. Ein paar Bünde waren etwas hochgekommen und ein paar Bünde hatten geringfügige Hochstände. Der Hals war geschrumpft, was zu scharfkantigen Bundenden geführt hatte. Der Sattel hatte deutliche Verschleissspuren und mit der Stegeinlage (Kerben) sah es auch nicht besser aus.
Die Bridgepins waren locker (um eins hatte er sogar schon Papier gewickelt damit es hielt) und die Buchse/Gurtpin war auch lose.
Bünde und Griffbrett
Die etwas hochgekommen Bünde konnten zurückgeschlagen werden und es hielt. Holz arbeitet und dabei kann sowas passieren. Die Spielspuren auf den den ersten 3 Bünden konnten entfernt werden ohne dass ein komplettes Abrichten der Bünde erforderlich war. Die wenigen Hochstände liessen sich auch problemlos beseitigen. Anschliessend wurden alle Bünde neu verrundet und poliert. Das knochentrockene Griffbrett wurde geölt.
Sattel und Stegeinlage
Beides wurde aus Rinderknochen neu angefertigt.
Buchse
Das war etwas fummelig. Die innere Mutter hatte sich gelöst und war in Richtung Schalloch gewandert. Und mein Arm war zu dick um da durch das Schallloch ran zu kommen. Also die Gurtbefestigung abgeschraubt. Erfreulicherweise war darunter ein Bohrung umd die Buchse beim Festschrauben der äusseren Mutter gegen zu halten. Mit einem dünnen Draht gesichert, Mutter runter und das ganze zum Schallloch zurückgezogen. Mutter zurückgedreht, am Draht zurückgezogen und geschaut, ob es passt. Nach mehreren Versuchen passte es.
Bridge Pins
Zuerste wurden mal andere Pins aus Kunststoff versucht. Negativ. Dann habe ich die Bohrungen etwas angesenkt. Dadurch sind die Pins etwas tiefer. Oft reicht das schon damit sie wieder klemmen. Auch negativ. Also neue Pins aus Knochen (thomann - harley Benton) bestellt. Die sind zum einen etwas dicker und zm anderen verbessern sie den Klang. Damit ging es. Die Bohrungen mussten sogar etwas aufgerieben werden.
Ein Bridge Pin steht im Idealfall nicht weit raus, sondern liegt an der Brücke an bzw. ist unmittelbar darüber. Die Saite braucht aber etwas Platz um aus dem Schlitz zu kommen. Deshalb feilt man schräg zur Stegeinlage einen Schlitz bis man den Schlitz des Pins als kleines Loch wahr nimmt.
Die Pins wurden noch unten auf der Seite des Schlitzes schräg angeschliffen. Das Ball End der Saite soll unter der Gitarrendecke liegen und nicht unter dem Pin (kennt jeder - neue Saiten drauf, stimmen und BANG. Der Pin fliegt aus der Gitarre). Die Schräge bewirkt, dass sich das Saitenende nicht unter dem Pin verhaken kann und nach vorne unte die Decke gedrückt wird.
Fertig
Saiten drauf, Einstellung geprüft und das war es.