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BaldMan's Mojo

93er Fender Mexico Strat

Bestandsaufnahme

Die erste Bestandsaufnahme ergab nichts wirkich wildes. Einige Tiefstellen und Flachstellen auf den Bünden, Der Sattel war nicht so super und der Mittelpickup ging nicht.

Die weitere Bestandsaufnahme beim Auseinanderbauen zeigte ein paar Sachen, die mich nerven schon bein anderen Mexico Strats nervten. Bei der Montage der Pickguards wurden (zumindest bei denen, die auf meiner Werkbank landeten) die Kabel (Masse Federklammer und Buchse) so kurz abgeschnitten, dass es ohne sie abzulöten unmöglich ist, das Pickguard abzunehmen. Ausserdem scheint "Abschirmung" in Mexiko ein Fremdwort zu sein.

Ein weiterer Punkt ist Schrumpfung. Hier betraf es den Skunkstripe. Holz schrumpft durch Austrocknung. Bei einem lackierten Griffbrett (Ahorn) kaum. Bei einem offenen Griffbrett (Palisander) schon. Und Ahron schrumpft mehr als der Skunkstripe. Dadurch ergibt sich eine fühlbare Kante am Hals. Das habe ich bei US Strats so nich nicht gesehen. Da ist das Holz wahrscheinlich länger gelagert.

Der Body

Abschirmung mit Graphitlack geht ziemlich schnell. Buchsenfach und die große Fräsung für die Elektrik wurden abgeschirmt. Das Buchsenfach wurde vorher zum Tremolo hin hinterschliffen. Ich habe es schon mehr als einmal erlebt, dass man das Fach abschirmt und die Spitze des Steckers vom Gitarrenkabel Kontakt zur Abschirmung bekommt. Folge: Kurzschluss. Deshalb mache ich das jetzt grundsätzlich vor dem Abschirmen. Die Kabel zur Federkralle wurden durch längere ersetzt (AWG22). Ich nehme Kabel mit Silikonmantel. Das schmilzt nichts beim löten und man kann kurz abisolieren. An der Federkralle hatte Fender soviel Lözinn und Flussmittel verwendet, dass es für eine Rohrleitung gereicht hätte.

Die Bünde

Bei genauerer Betrachtung der Bünde stellte sich folgendes heraus:
  • 1-3 hatten die üblichen Macken.
  • Mehrere Bünde waren über die gesamte Breite geringfügig flacher.

Also mit dem Fret Rocker (5-seitiges Lineal - jeweils über 3 über 3 Bünde gelegt. Wenn es kippelt hat man Arbeit) geprüft. Dabei fand ich ich noch punktuelle Hochstände. Also kein komplettes Abrichten sondern Spot Repair (probieren).

Auf den ersten 3 Bünden wurden die Macken mit einer feinen Schlüsselfeile beseitigt. Anschliessend ebenso die Hochstände. Der Fret Rocker kippelte nicht mehr. Alle Bünde mit der Bundfeile bearbeitet (wenn die scharze Markierung weg ist passt es), mit 600er Nasschliff fein geschliffen und dann mit dem Dremel poliert. Fertig.

Der Sattel

Verbaut wie beschrieben ein handelsüblicher Platiksattel. Also ein neuer Sattel aus Knochen. Wieder was dazu gelernt. Einmal nicht aufgepasst und Saite zu tief gefeilt. Mist. Müll. Also neuer Versuch. Und da kam der Lerneffekt. Niemals etwas am Bandschleifer schleifen, was man nicht gescheit halten kann. Das Knochenstück war groß genug für einen Rohling aber zu klein zum halten. Mein Fingernagel musste es büßen. Fast durch. Gitarrenbauers Allheilmittel (Sekundenkleber) drauf, plangefeilt und nochmal von vorn. Diesmal passte alles smile.

Elektrik

Der mittlere Pickup war wie gesagt hin und die gibt es auch nicht als Ersatzteil.
 
Ich verbaue gerne die Pickups von Warman Guitars aus England (Lieferzeit ca. 1 Woche). Die sind günstig und einfach nur fantastisch. Hier kamen die Warman Vintage Texas Rangers zum Einsatz. 41 £ + 10 £ Versand (59 €) + 16,70 € Einfuhrumsatzsteuer und DHL Servicepauschale. Da kann man eigentlich nichts falsch machen. Beim Einbau stellte ich fest, dass es die ersten textilummantelten Kabel waren, die sich gut abisolieren ließen.
 
Das Pickguard wurde mit Abschirmfolie abgeschirmt. Nervig war das Ablöten der alten Kabel. Massekabel waren erst verdrillt und dann als ganzes auf die Potirückseite gelötet worden. kabel einzeln ablöten geht da gar nicht. Den Klumpen ablöten und dann die abschneiden. Auch bei Potis und Schalter war es besch.... Die ahtten die Kabel durch die Lötaugen gesteckt, umgebogen, und dann verlötet. Bequem und schnell in der Fertigung aber sauber geht anders. Erst verzinnen, das Lötauge mit Zinn füllen und dann das Kabel einlöten. Hält und man bekommt es auch wieder los.

Fertig

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